Die zur "Pflegschaft Blatten" gehörende Wallfahrtsanlage

Die 1391 geweihte St.Jost-Kapelle wurde anfänglich von Nachfahren des Stifters Hartmann Krämer und pflichtigen Kirchgenossen aus Blatten unterhalten. Wegen des sich einstellenden, regen Pilgerbetriebs wurde St.Jost ab 1483 zur Kirche erweitert. 1495 stifteten die Gnädigen Herren der Stadt Luzern eine Kaplanei mit Gehöft, damit in der Jost-Kirche ständig Messe gelesen werden konnte. Die Verwaltung des "Pflegschaft Blatten" genannten Stiftungsguts übernahmen einheimische Zwingsgenossen und ab 1505 jeweils ein Pfleger aus den Reihen der Gnädigen Herren (Kleiner Rath der Stadt Luzern).

Die Pflegschaft Blatten umfasst heute fünf Grundstücke. Diese trat der Staat Luzern 1974 als bisheriger Eigentümer unter dem Namen "Kaplaneipfrung-Stiftung St.Jost" mit Sitz in Blatten/Malters an die römisch-katholische Kirchgemeinde Malters ab. Gleichzeitig wurde den Maltersern Fr.921'100.-- "Mitgift" überwiesen, weil sie fortan die Pflege und den Unterhalt der kunsthistorisch wertvollen Bauten und Anlagen zu tragen hatten.



Im Einzelnen umfasst die Pflegschaft Blatten folgende Grundstücke:

 

1. Kirche, Sigristenhaus und Speicher
Auf dem Hauptgrundstück (Nr.91) südlich der Kantonsstrasse befindet sich der Kirchenkomplex. Um den Vorplatz schöner gestalten zu können, stellte Nachbar Hans Schurtenberger-Hegglin eine ergänzende Teilfläche entlang der nördlich der Kirche verlaufenden Erschliessungsstrasse zur Verfügung. Auf dem Hauptgrundstück stehen zudem das Sigristenhaus (Erneuerungsbau von 1855), sowie der dazugehörende Getreidespeicher (1689).

 

2. Kaplanei, Waschhaus und Scheune (Pfrundgut)

Auf dem 3ha haltenden Grundstück Nr.105, das sich südlich der Kantonsstrasse gegen den Blattenberg erstreckt, stehen die stattlich Kaplanei (1654-57) mit dem Barockgarten und daneben das zugehörige ehemalige Waschhaus (1767/68). Hinter der Kaplanei befindet sich die Scheune des traditionellerweise vom Sakristan bewirtschafteten Landwirtschaftsbetrieb.

 

3. Blatter-Schachenland

Das Grundstück Nr.110 westlich der Kirche, zwischen Kantonsstrasse und Bahnlinie bis zur alten Käserei reichend, umfasst 5.5ha ebenes Wiesland.

 

4. Blattenbergwald

Bis fast auf den Kamm des Blattenbers reicht die 7.85ha umfassende Waldparzelle Nr.802.

 

5. Schachenland

Diese beim Bühlacher vor Malers, zwischen Bahnlinie und Emme, gelegene Matte ist 0.75ha gross.

 

6. Parkplatz

Seit der Renovation gehört der bei der Kirche befindliche Parkplatz auch der Kirchgemeinde Malters.