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Glossar der Kirche
St. Jost Blatten Hinweise auf die wichtigsten
Kunstschätze, Begriffe, Vorkommnisse, Entdeckungen in der Kirche St.
Jost Blatten.
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A
Ampel
Das silberne Ewig-Licht wurde 1740/41 von Goldschmied Bernhard Studer
gefertigt.
Ambrosius
Die Plastik des Bischofs Ambrosius mit dem Bienenkorb, der seine emsige
Gelehrsamkeit markiert, befindet sich an der Südwand des Chores.
Amrhyn oder am Rhyn
Von 1629 bis 1800 betreuten Pfleger aus der Ratsfamilie Amrhyn die
Kirche und gaben St.Jost das heutige Aussehen; ihr Wappen ist im
Kirchenschiff angebracht.
Ankleidemadonna
Bildhauerisch nicht vollplastisch gestaltete, mit Stoffgewand
versehene Gottesmutter mit Jesuskind.
Antependium
Verkleidung der Frontseite der Altartische, die in St.Jost aus
Stuckmarmor oder Scagliola (Marmorimitation) bestehen.
Arkade
Das Vorzeichen weist eine Rundbogenarkade aus vier toskanischen Säulen
auf
Auge Gotte
Ein von einem Dreieck und einem Strahlenkreuz umschlossenes, die
Dreifaltigkeit und Allwissenheit symbolisierendes "Auge Gottes" ist im
Chor zentral über dem Hochaltar in den Stuck, sowie im Beichthaus in die
Stirn des Altars eingearbeitet.
Augustinus
Die Plastik von Bischof Augustinus mit dem wasserschöpfenden Kind steht
im Chor auf der Nordseite.
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B
Balez Joseph
Laut einer Zeichnung soll 1748 Orgelbauer Joseph Balez aus der
französischen Auvergne den fünfteilig gegliederten Orgelprospekt
geschaffen haben. Inzwischen wird vermutet, dass Balez nur das Orgelwerk
in das von Christof Leu, Salzburg, 1711/12 geschaffene Orgelgehäuse
einbaute.
Barock
Die Kirche St. Jost wurde im Barockstil erstellt. Entsprechend der
sukzessive von 1630 bis 1770 ausgebauten und künstlerisch ausgestatten
Kirchenteile weist sie Elemente des Früh-, Hoch- und Spätbarock, auch
Rokoko genannt, auf.
Beichthaus
Für den regen Wallfahrtsbetrieb wurde nordwestseitig 1756-58 ein neu
gebautes Beichthaus an
die Kirche angebaut, das im Untergeschoss eine Remise und oben eine
Beichtkapelle enthält.
Beichtkapelle
Die Beichtkapelle ist mit einem wertvollen, von Urs Fluder gestalteten
Kreuzaltar und vier (bis 2010 acht) Beichtstühlen ausgestattet, die auf
den regen Wallfahrtsbetrieb hinweisen.
Begräbnis- oder Beweinungskapelle
In der nördlichen Seitenkapelle befindet sich eine aus 11 Plastiken
bestehende, von Hans Ulrich Räber geschaffene Figurengruppe (1644-1646),
welche die Grablegung Christi darstellt.
Benediktinerkloster
Saint-Josse-sur-Mer
Abtei am Ärmelkanal, in der
ab 1134 bis zur Schliessung um 1775 die Skelettreste des heiligen Jost in
einem Schrein aufbewahrt wurden.
Weitere Infos auf
Wikipedia
Bel-Etage
Früher
gebräuchliche Bezeichnung für die 1.Etage über dem Strassenniveau, in
welchem sich die Empfangs- und Repräsentationsräume, sowie Wohnräume der
Eigentümer befanden.
Bildnisbüsten
Unterhalb der sechs Chorfenster sind Bildnisbüsten der Mitglieder der
heiligen Familie in ausladenden Rokoko-Kartuschen angebracht.
Bilderzyklus
An der Empore und den Seitenwänden sind 27 Tafelgemälde über das Leben
des heiligen Jost angebracht, die europaweit als einzigartig gelten.
Unter den Gemälden an den Seitenwänden sind 1959 sechs Szenen eines noch
älteren Bilderzyklus entdeckt worden.
Brettbalustern
Säulenartiges Stützbrett, das meist eine stark profilierte Form aufweist
und in der Mitte stärker, d.h. bauchig ausgebildet ist. Brettbaluster
findet man z.B. in Treppengeländern, Laubenverkleidungen oder in Möbeln.
Borromäus
Auf dem vergoldeten Hauptaltar steht oben links die Figur des heiligen
Erzbischofs Karl Borromäus, der als Reformer das Konzil von Trient
prägte und die Gegenreformation förderte.
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C
Chor
Bezeichnung für den Bereich des Altarraums. Der heutige Chor wurde 1684
neu erbaut, ist unüblich breiter als das übrige Kirchenschiff und mit 6
vom Besucher kaum sichtbaren Fenstern versehen, die ihm ein strahlendes,
geheimnisvolles Licht verleihen.
Chorbogen
Die auch Triumphbogen genannte Rundkonstruktion trennt Chor und
Langhaus. Auf ihm sind gegen das Langhaus von Stuckaturen umrankt die
Stifterwappen "Am Rhyn" und "Schumacher" und in der Bogenleibung drei
Gemälde - darunter eine Verkündigungsszene von Schilling (1752) -
angebracht.
Chorgitter
Der Chor wird durch ein halbhohes, 1643 gestiftetes Eisengitter
abgetrennt. Es ist schlicht im Design, aber von sehr guter
handwerklicher Machart und etwas reicher gestaltet als die Gitter der
Seitenkapellen.
Christus
Trotz der Widmung der Kirche für den heiligen Jost wird in ihr natürlich
Christus hauptsächlich verehrt. Er wird vor allem in der zentral im
Hochaltar untergebrachten Pieta und in der Grablegungskapelle
dargestellt.
Cherubim
Cherubim sind eine bestimmte Art von
Engeln hohen Ranges, die menschliches Aussehen haben und besondere
Aufgaben wahrnehmen.
Ciborium
Fachausdruck für einen Kelch mit einem festen Deckel, in welchem die
geweihten Hostien im Tabernakel aufbewahrt werden. Blatten besitzt ein
formschönes Ciborium von ca. 1760.
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D
Dachreiter
Bezeichnung für die Aufbauten bzw. die spätbarocken, achteckigen Türme
auf dem Dach über dem Chor (1737) und dem Beichthaus (1757).
Dachstuhl
Die Dachstühle des Kapellenschiffs, der Sakristei und des Kirchturms
dürften noch die originalen Bauwerke von 1638-1642 sein. Etwas später
datieren diejenigen der Seitenkapellen (1644-48), des Chorraums (1684)
und der Beichtkapelle (1757/58).
Deckengemälde
Im Langhaus befinden sich 3 Deckengemälde von Johann Sebastian
Schilling, welche dieser 1752 nach Entwürfen von Johann Jakob Frey
malte. Dasjenige im Chor stammt von Jacob Carl Stauder (1756).
Deckenputto
In den Deckenmalereien beider Seitenkapelle vom Tessiner Maler Giorgoli
1708 gemalte Engel.
Devotionalien
Devotionalien sind Gegenstände, die zur religiösen Andacht benutzt
werden wie z. B. Kruzifixe, Rosenkränze, Heiligenfiguren,
Weihwasserbecken, Ikonen, Marienmedaillons, Andachtsbilder usw.
Deckenzwickeln
Damit sind dreieckige Wand- oder Deckenflächen zwischen zwei Bögen
gemeint.
Delfin-Wasserspender
Formschönen Wasserspender in der Form eines Delfins im Buffet-Lavabo in
der Sakristei.
Denkmalschutz
Besonders wertvolle Gebäude werden durch das Gemeinwesen unter Schutz
gestellt. Je nach Bedeutung bzw. kunsthistorischem Wert wird ein Objekt
unter kommunalen, kantonalen oder eidgenössischen Schutz gestellt. Die
Kirche St. Jost steht seit 1959 unter nationalem Denkmalschutz.
Doggen
Bezeichnung für die geschwungenen, tragenden Aussenwangen der
Kirchenbänke. |
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E
Eckquadrierungen
Im Putz des Beichthauses und des Turmes in Sgrafitto-Technik aufgemalte
Eckquadersteine.
Einbruch
Einbrüche und Diebstähle musste die Kirche vor allem im 19. Jh.
wiederholt erleben. Zuletzt wurden 1988 vier silberne Kerzenstöcke
entwendet.
Empore
Die Kirche weist eine Empore mit zusätzlichen Bänken für Kirchgänger und
eine Orgelempore auf, die 1638 erbaut wurden.
Engel
Engel begegnen einem überall in der Kirche, z.B. im Figurenprogramm des
Hauptaltars, auf zwei Tortschen im Chor, auf herausklappbarem, bemaltem
Blech in den Seitenkapellen (Leuchterengel), in den Deckengemälden oder
im Bilderzyklus.
Erzengel
Auf den Seitenaltären stehen die Figuren der Erzengel Michael (links)
und Raphael (rechts)
Ex-Voto
Bezeichnung für die in der Kirche und im Beichthaus aufgehängten, meist
mit Text versehenen "Bildtäfeli", die von wallfahrenden Leuten aufgrund
ihres Gelübdes (lateinisch: "ex voto") für die erbetene oder erhaltene
Hilfe gestiftet wurden.
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F
Farben
Das Kircheninnere wird durch die Rokoko-Stuckaturen geprägt, die in
grünen, ockergelben und blaugrauen Farbtönen gehalten sind.
Fassade
Die Aussenfassaden der Kirche sind mit Sgraffito-Darstellungen
geschmückt, die Architekturelemente (Säulen, Pilaster, Giebel,
Sonnenuhr, Eckquadrierungen) vortäuschen.
Fenster
Die Gestaltung der Fenster erfolgte 1638. Als Besonderheit gelten die
grossen Rundbogenfenster im Chor, die den Altarraum hell ausleuchten und
aufgrund ihrer Form stilistisch als Vorwegnahme der Fenster der Luzerner
Jesuitenkirche gelten.
Fledermäuse
Anhand von Kotrückständen haben bis in jüngster Zeit Fledermäuse im
Turm und in den Gewölben des Kirchenschiffes gelebt.
Figurengruppe
Hans Ulrich Räber schuf 1644-48 die beiden Figurengruppen in der
Vermählungs- und Grablegungs-Seitenkapelle.
Fluder Urs
Der Künstler Urs Fluder erbaute 1758/59 den Altar in der Beichtkappelle
und schuf 1760-63 den Rokoko-Tabernakel des Hochaltars in der Kirche.
Franz von Assisi
Eine Statue des heiligen Franz von Assisi, dargestellt mit Wundmalen,
steht oben rechts auf dem Hochaltar.
Fresken
Auf den Kalkputz aufgetragene Wandmalereien wurden bei der Renovation
2011 in der unteren Sakristei über den Wandtäfern und in den
Fensterleibungen gefunden und freigelegt.
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G
Gabriel
Der Erzengel Gabriel ist im Deckengemälde beim Triumphbogen dargestellt.
Gasthof Krone
Im Zusammenhang mit dem Wallfahrtsort entstand zu unbekanntem
Zeitpunkt ein Gasthof im Weiler Blatten, der 1581 erstmals urkundlich
unter dem Namen "Storchen" erwähnt wurde. Der wenig später übernommene
Name "Krone" dürfte einen Bezug zum heiligen Jost bzw. dessen Symbolik
haben.
Gitter
Der Chor und die Seitenkapellen werden von gleichartigen schmiedeisernen
Gittern (ca. 1639-1648) geschützt.
Glocken
Die drei Turmglocken (1822, 1825, 1861) sind auf "ais", "e" und "gis"
gestimmt. Ein weiteres altes Glöcklein (1686) befindet sich im
Chordachreiter.
Gotische Kanzel
Die aus der ursprünglichen Kapelle oder der 1511 geweihten Kirche
stammende gotische Kanzel, die ab 1630 als Bildstöcklein an der Strasse
vor der Kirche stand und 1893 in zerfallenem Zustand entfernt wurde,
steht seit 2011 gelungen restauriert in der Remise.
Gottes Auge
Ein von einem Dreieck und einem Strahlenkreuz umschlossenes, die
Dreifaltigkeit und Allwissenheit symbolisierendes "Auge Gottes" ist im
Chor zentral über dem Hochaltar in den Stuck, sowie im Beichthaus in die
Stirn des Altars eingearbeitet.
Grabplatten
Die meisten Grabplatten der in Blatten beigesetzten Priester sind bei
früheren Renovationen entfernt worden. Erhalten sind noch die Gräber der
Kaplane Franz Bieri und Joseph Lang im Vorzeichen.
Gregor
Auf der Nordseite des Chors steht auf einer Volutenkonsole die von
Michael Hartmann geschaffene Plastik des heiligen Gregor mit der Taube,
der einer der vier Kirchenväter ist und als einer der bedeutendsten
Päpste (540-604) gilt.
Grün, Graublau, Gelb-Ocker
Sind die Farbtöne der im Chor, am Tonnengewölbe des Kirchenschiffs und
am Triumphbogen aufgetragenen Rokoko-Stuckaturen.
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H
Hartmann Franz Ludwig
Er schuf um 1700 die silbergetriebene, teilweise vergoldete Statue des
heiligen Jost, die jeweils am Patroziniumsfest (13.12.) gezeigt wird.
Hartmann Michael oder Hochaltar
Der aus Wasserburg/Bayern stammende Michael Hartmann (1640-95) schuf als
bedeutendstes Werk den Hochaltar in Blatten. Auch die vier
Chorwandfiguren, die beiden Erzengel auf den Seitenaltären und das
Kruzifix in der Sakristei stammen von ihm.
Haube
Das mit rot gefärbten Blechschindeln gedeckte Turmdach von 1641 zeigt
die damals typische Form der sog. "welschen Haube", aus der sich dann
die barocken Zwiebelkuppeln entwickelten.
Hauptportal
Das mit gerippten Sandsteinriemen umrahmte Hauptportal ist über dem
Türsturz mit einem reichverzierten Tympanon (Engel, Akantusblätter,
stilisierte Blüten) versehen, in dessen Zentrum in einer Kartusche die
Aufschrift "Zu St. Jost" steht.
Heiliggrabkapelle
Bezeichnung für nördliche Seitenkapelle (vgl. Begräbnis- oder
Beweinungskapelle)
Helmstangen
Damit ist das von der Kirchturmhaube senkrecht aufragende, die
Turmbekrönung tragende Teil gemeint, das auch auf den Dachreitern und
Seitenkapellen Kugel und Kreuz trägt.
Hieronymus
Auf der Chor-Südseite steht auf einer Volutenkonsole die von Michael
Hartmann geschaffene Plastik des heiligen Hieronymus (347-419) mit dem
Löwen und dem Kardinalshut. Er ist einer der vier Kirchenväter und war
bedeutender Bibel-Übersetzer ins Lateinische.
Hochzeiten
Früher gingen die edlen Geschlechter von Luzern oft in der
Vermählungskapelle ihre Ehegelöbnisse ein. Bis vor kurzem gehörte
Blatten zu den beliebtesten Hochzeitskirchen der Innerschweiz. Laut der
Legende erhörte St. Jost auch Gebete von Heiratswilligen.
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IJ
Inneres
Das Innere gilt als einmalig-speziell, weil es vom spannungsvollen
Gegensatz des gangartig schmalen, dunklen Schiffes zum breiteren,
lichtdurchfluteten Chor mit dem goldenen Hochaltar geprägt ist.
Inschrift
Die im mittleren Bogen des Vorzeichens befindliche Inschrift "H.H.
Joseph A Ryn Ritter / Der Zeit pfläger 1630" weist auf den
Kirchenpfleger Joseph Am Rhyn (1628-45) hin, der sehr wesentlich die
Barockisierung der Kirche Blatten vorantrieb.
Internet
Umfassende bebilderte Information zur Kirche, zum heiligen Jost und zum
kirchlichen Leben sind im Internet unter
www.st-jost.ch zu
finden.
Jahreszeiten
Unterhalb den Kapitellen befinden sich in den Pilastern im Chor
plastisch gestaltete Bildmotive, welche die vier Jahreszeiten (Blüten,
Ähren, Weinstock, kahler Baum) symbolisieren.
Johannes
Der Apostel Johannes steht im Zentrum der 1646 geschaffenen
Figurengruppe in der Begräbniskapelle.
Jost-Zyklus (alt)
Bei der Renovation 1959 wurden - verdeckt durch die Vierergruppen des
neuen Bilderzyklus - sechs direkt auf die Seitenwände des
Kirchenschiffes um 1600 mit Tempera-Farben gemalte Szenenbilder aus dem
Leben des hl. Jost gefunden.
Jost-Silberstatue
Auf schwarz-goldenem Holzsockel mit zwei Kerzenarmen stehende, von Franz
Ludwig Hartmann um 1700 geschaffene Silberfigur des Hl. Jost, die am
Patroziniumsfest und an der Kilbi gezeigt wird.
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K
Kanzel
Die sechseckige Renaissancekanzel aus Nussbaumholz wurde 1630 von einem
unbekannten Künstler geschaffen. 1703 wurde sie mit Engel, der
Christusfigur, der Heiliggeisttaube und Schnitzwerkschleiern im barocken
Stil ergänzt.
Kaplanei
1495 zur Wallfahrtskirche gestiftet, wurde sie 1654 als barockes,
herrschaftliches Bauernhaus neu erstellt. Besonders wertvoll sind die
grosse Stube mit dem spätbarocken Kachelofen und der in den
Fensteroblichtern eingelassene, 20-teilige Glasgemäldezyklus mit Szenen
aus dem Leben des hl. Jost.
Kaplanenbrücke
Die 1685 gebaute, steinerne Bogenbrücke führte vom Kaplanenhaus über die
Strasse und den darin zeitweise fliessenden Bach zur Kirche und wurde
zwischen 1799-1836 abgebrochen. Sie ist auf dem Deckenbild im
Kirchenschiff abgebildet.
Kartuschen
Begriffsbezeichnung für die farbigen, rokokogeprägten ornamentalen
Zierrahmen, die u.a. im Chor die 6 Bildnisbüsten der heiligen Familie
einfassen.
Kasel
Liturgisches Priesterobergewand, das auf der Seite offen, vorne
bassgeigenförmig und hinten rechteckig mit gerundeten Ecken geschnitten
und aus reich besticktem Brokat- oder Damaststoffen geschaffen ist. Die
Kirche Blatten besitzt 7 Stück aus dem 17./18. Jh..
Kerzenhalter Im Chor an den Kommunionbänken
befestigt stehen zwei vermutlich 1629 von Hans Ulrich Räber formschön
geschnitzen, bemalten und vergoldeten Kerzenstangen mit Leuchterengeln,
denen Kerzen aufgesetzt werden können.
Kirchenschatz
Dazu gehören in der St.Jost-Kirche silberne Messkännchen, eine
Wettersegenmonstranz, drei Kelche, ein Weihrauchfass mit Schiffchen, ein
Nautiluspokal, eine Chorampel und die silberne Jost-Statue.
Kirchenschiff
Der Gemeindeteil, wo sich die Gläubigen während des Gottesdienstes
aufhalten. Eine Kirche kann aus mehreren Schiffen (Seitenschiffe,
Mittelschiffe) bestehen.
Kollaturkirche
Die Wallfahrtskirche Blatten wurde 1495 zur Kaplanei erhoben und dem
Schultheiss und Rath von Luzern unterstellt, der das "Kollationsrecht"
ausübte. Dieses besteht im Recht zur Einsetzung von Geistlichen und in
der Pflicht, den Kirchenbau zu unterhalten.
Kreuzaltar im Beichthaus
Von Urs Fluder 1761 im Rokokostil geschaffener Altar mit einem auf Holz
gemalten Antipendium sowie einem Aufbau, welcher den die Welt von den
Übeln erlösenden gekreuzigten Christus, von reichen symbolhaften
Verzierungen umrahmt, zeigt.
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L
Langhaus
Als Langhaus bezeichnet man den
längsgerichteten Gemeindeteil der Kirche, in dem sich während des
Gottesdienstes die Gläubigen aufhalten; es kann aus mehreren
"Kirchenschiffen" bestehen und bezeichnet bei nur einem Schiff dasselbe.
Leidenswerkzeuge
Waffen und Foltergeräte (Essigschwamm, Dornenkrone, Geissel, Zange,
Kreuznägel, Lanze, Leiter, Schweisstuch usw.), mit denen die Leiden
Christi dargestellt werden, in Blatten z.B. in der Altarpieta, im
Gewölbe der Grablegungskapelle und auf dem Kanzeldeckel.
Leuchterengel
Aus
einer Engelsfigur geformter Kerzenhalter aus Holz oder Metall. In der
St.Jost Kirche werden die beiden Tortschen bzw. Kerzenstangen im Chor
oder die bemalten, herausklappbaren Blechfiguren so genannt.
Leviten
In der
Vermählungskapelle flankieren zwei Leviten den Hohepriester, der die
Eheschliessung von Maria und Josef segnet. Im Judentum sind die Leviten,
Abkömmlinge vom Stamme Levi, für das Einhalten der Regeln des 3. Buches
Mose zuständig.
Lilien
Die Lilie
gilt in europäischen Kulturen als Symbol der Reinheit, die weisse Lilie
als Sinnbild für Maria. Zwei weisse Lilien finden sich in Blatten auf
dem Antependium des Altars in der Vermählungskapelle. Zudem ist in einem
dortigen Deckenfresko und im Deckengemälde im Langhaus in der Nähe von
Maria und Josef je ein Engel mit einer weissen Lilie in der Hand zu
sehen.
Luzern
Ab 1505
verwaltete der Rat von Luzern, ab 1800-1973 die Regierung des Kantons
Luzern durch einen Kirchenpfleger bzw. das Erziehungs- und
Kulturdepartement die Güter der Wallfahrtskirche Blatten; der ins
Deckenbild gemalte Stadtplan von Luzern oder die Wappen der
verschiedenen Kirchenpfleger verdeutlichen dies. |
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M
Monte-Sacro-Anlagen
Die in Norditalien in der
Gegenreformation entstandenen "Heilig-Berg-Anlagen" sind ein Konglomerat
verschiedener, hausgrosser Kapellen um eine Kirche herum, die
museumsartig bühnenähnliche religiöse Inszenierungen enthalten.
Weitere Infos auf
Wikipedia ...
Mansardendach
Das Baukörperensemble der Kirche zeigt eine Vielfalt an Dachformen,
unter anderen ein so genanntes Mansardendach über dem Vorzeichen.
Maria, Marien
Die Muttergottes ist eine der Hauptfiguren in der Pieta-Darstellung des
Hochaltars sowie in den Figurengruppen beider Seitenkapellen. Zudem sind
ihr der linke Seitenalter und eine Rocaille im Chor gewidmet. Maria
Magdalena ist in der obersten Nische des Hochaltars und in der
Grablegungsfigurengruppe dargestellt, in der weitere Marienfiguren zu
finden sind.
Messkännchen
Zum Kirchenschatz gehören zwei silber-getriebene
Messkännchen-Garnituren, wovon eine in der 1. Hälfte des 17. Jh.
geschaffen wurde.
Michael
Der Erzengel Michael trohnt auf dem linken Seitenaltar, formschön und
farbig dargestellt um 1689 von dem nach ihm benannten Bildhauer Michael
Hartmann.
Monstranz
Ein wichtiger Sakralgegenstand für die sommerlichen Gottesdienste bildet
die vergoldete Wettermonstranz, die 1733 von der Pflegerfamilie am
Rhyn-Meyer gestiftet wurde.
Muschelnischen
Der Abschluss von Nischen in Altarbildern wurde - von italienischen
Renaissancekünstlern übernommen - im Barock oft verwendet, um die
Reinheit oder die Bedeutung dargestellter Figuren hervorzuheben, wie
z.B. bei der heiligen Maria oder dem heiligen Jost in den Aufbauten der
Seitenaltäre. |
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N
Nautiluspokal
Schneckenhausförmiges, aus
Perlmutt geschaffenes, in Silberhalterung gefasstes Weihrauchschiffchen
mit Löffelchen aus dem 18. Jahrhundert.
Nebenaltäre
Im Kirchenschiff
befindliche, der heiligen Maria und dem heiligen Jost geweihte
Seitenaltäre. |
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O
Ochsenaugen Barocke Bezeichnung für die
ovalen, ost- und westseitigen Fenster der Seitenkapellen.
Orgel
Die Orgelbaufirma Goll baute 1961 das Orgelwerk unter Verwendung der
alten Pfeifen (1748) neu.
Orgelgehäuse oder Orgelprospekt
Mit Schnitzarbeiten, Malereien und Vergoldungen verzierte Schauseite des
Orgelgehäuses, das die Orgelpfeifen enthält und vermutlich 1711/12 von
Christof Leu geschaffen wurde.
Ostung
Die Kirche St.Jost hat wie viele alte Kirchen die Hauptachse in der
Ost-West-Richtung, d.h. mit dem Chor gegen die aufgehende Sonne. |
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P
Patriziat Als Patriziat wird die früher Städte
beherrschende, sozial relativ abgeschlossene Oberschicht genannt.
Pelikan
Figurengruppe auf dem Tabernakel mit einer Pelikanmutter, die aufopfernd
mit ihrem Blut ihre Jungen nährt; diese Darstellung galt früher als
Christussymbol.
Pflegschaft
Bezeichnung der Rechtsform, unter welcher die Kirche St.Jost ab 1505
unter staatlicher Aufsicht und Fürsorge von einem obrigkeitlichen
Kirchenpfleger verwaltet wurde.
Pfyffer-Wappenscheibe
Die Patrizierfamilie von Pfyffer stiftete beim Neubau der Sakristei um
1633/34 ein Glasgemälde mit ihrem Wappen, das in einem Sakristeifenster
eingelassen ist.
Putto/Putten
Bezeichnung für Kinderengelsfiguren mit Flügeln, die vor allem in der
Barockkunst als schmückendes Beiwerk in plastischen Darstellungen,
gleichnishaften Bildern oder in Stuckaturen verwendet wurden.
Pietà
(Pieta)
Von Michael Hartmann im Zentrum des
Hochalters geschaffene, als sehr wertvoll geltende Figurengruppe mit der
schmerzerfüllten Gottesmutter, die den Leichnam ihres Sohns Jesus
Christus auf dem Schoß hält und von Engeln mit den Leidenswerkzeugen
umgeben ist.
Pilaster
Aus der Wand heraustretende, als
Dekorelement geschaffene Pfeiler im Chor mit Basis am Boden, Schaft (auf
denen Konsolen mit den Kirchenvätern und Jahreszeitenmotive angebracht
sind) sowie oben abschliessendem Kapitell, von dem aus sich das
Stichkappengewölbe entfaltet.
Puppenkind
In einem Rokoko-Stuckrahmen beim linken Seitenaltar angebrachte hölzerne
Votivpuppe aus dem Jahre 1558 mit weissem Rockgewand, die leider 2009
von unbekannter Täterschaft gestohlen wurde. |
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Q |
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R
Räber Hans Ulrich Führender Bildschnitzer aus
Luzern, der von 1644-48 die wertvollen Figurengruppen der
Sei-tenkapellen schuf.
Raphael
Um 1689 von
Michael Hartmann geschaffene Figur des Erzengels Raphael auf dem rechten
Seitenaltar, der als Schutzpatron der Pilger und Reisenden gilt.
Reliquienschrein oder Reliquiar
Teilvergoldete Schreine (1707) mit gefassten Reliquien, die in drei
rundbogen-, sowie vierpassförmigen Fensternischen präsentiert und zur
Fastenzeit mit bemalten Tafeln (Motiv: heilige Regula, HonestiMartyris)
abgedeckt waren.
Remise
Für die
Kutschen und Pferde der Aristokraten und Klerikern bestimmter
Einstellraum unter dem Beichthaus
Renaissance
Die
Gotik ablösende, sich wieder an antiken Formen orientierende
Stilrichtung (1500-1600), nach der die Kanzel oder das Täfer in der
Sakristei geschaffen sind.
Rocaillen
Fachbegriff für geschwungene,
muschelförmige, meist asymetrische Dekorornamente, die im spätbarocken
Rokokostil für Stuckaturen gebräuchlich wurden.
Rokoko
Bezeichnung
für die ab 1720 von Frankreich aus beeinflusste Weiterentwicklung des
Barocks, oft verallgemeinernd Spätbarock genannt, deren
charakteristisches Merkmal die überbordenden, asymetrischen Verzierungen
sind.
Runiac
Die römisch-katholische Pfarrkirche zum
Heiligen Jodok steht am Nordrand des Ortes Schruns, im österreichischen
Bundesland Vorarlberg.
Mehr Infos auf
Wikipedia...
Rundbogenarkade
Das 1630 neu gestaltete
Vorzeichen ist durch drei auf toskanischen Säulen stehenden Rundbögen
gegliedert und bildet einen Arkadengang.
Rundbogenfenster
Fensterform im Kirchenschiff
und Chor, die wie in der Romanik oben einen Halbkreisbogen aufweist. Die
Fenster im Chor gelten stilistisch als Vorläuferform der Jesuitenkirche.
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S
Saint-Josse-Sur-Mer
Nach dem heiligen Jost (Josse) benannter Ort in Nordfrankreich, südlich
von Calais am Ärmelkanal, wo Jost in einer Klause die letzten
Lebensjahre verbrachte, am 13. Dezember 669 starb und seine Gebeine
aufbewahrt werden. Die dortige Kirche ist bis heute der hauptsächliche
Jost-Pilgerort und Mittelpunkt der europäischen St.Jost-Vereinigung.
Weitere Infos auf
Wikipedia ...
Sakristei
Über der 1634 vergrösserten Sakristei
wurde 1640 die obere Sakristei aufgesetzt. Beide sind mit
Renaissancetäfer und gefeldeter Decke inkl. bemaltem Medaillon
ausgestattet. Die untere Sakristei, die ein Lavabo, ein Buffet,
spezielle Schubladen und ein Glasgemälde im Fenster aufweist, wirkt wie
eine stattliche Wohnstube.
Scagliola
Aufwändige Stuckmarmortechnik, wobei die aus speziellem Gips (Anhydrit),
Leimwasser und Farbstoffen bestehende, zum Marmorkuchen geknetete Masse
auf die Unterlage aufgetragen und nach der Aushärtung mehrfach
geschliffen wird.
Schalldeckel
Als
Schalldeckel wird die mit Blattmotiven verzierte, von volutenförmigen
Balken getragene sechseckige Haube über dem Kanzelkorb bezeichnet, auf
welcher der Erlöser mit dem Kreuz und fünf Putten mit Leideswerkzeugen
thronen. Dieser soll die Worte des Predigers in Rich-tung der Gläubigen
reflektieren und deren Verhallen im Kirchenschiff verhindern.
Schallöffnungen
Bezeichnung der vier
rundbogigen Turmfenster beim Glockenstuhl mit der Funktion, den Schall
der Glocken oder die Resonanz des Geläuts besser nach aussen zu tragen.
Schilling
Aus
Villingen/Schwarzwald stammender Kunstmaler, der 1752 die drei
Deckengemälde (Jost-Hauptbild; Glaube, Liebe, Hoffnung; Erzengelbild),
die drei Bilder der Verkündigungsszene am Chorbogen sowie zwei
Ehrenschilder (Familienwappen ehemaliger Kirchenpfleger Amrhyn,
Schumacher) schuf.
Sgraffiti
In der
Renaissance als Alternative zur Wandmalerei entwickelte Technik, bei der
durch teilweises Wegkratzen der hellen Putzschicht zeichnerische
Darstellungen, Inschriften, architektonische Gestaltungen oder
ornamentaler Dekor auf Fassaden entstehen. In Blatten wurden 1751 alle
Aussenwände mit Sgraffiti geschmückt, die Architekturelemente
vortäuschen und ornamentale Verzierungen zeigen. Besonders schmuck sind
die an der Chorfassade gezeichneten Pilaster und ornamentierten Giebel
über den Fenstern und Türen.
Silberjost
Vom Luzerner Silberschmid Franz Ludwig Hartmann 1700 geschaffene
Silberfigur des heiligen Jost mit Pilgermantel, Pilgerstab und Buch,
wsowie Krone und Zepter zu Füssen, auf einem reich verzierten, mit
Inschrift versehenen Holzsockel (86cm).
heilige Sippe
Unterhalb den sechs Chorfenstern in üppige Rokoko-Kartuschen gefasst
befinden sich an Chorwand um 1685 entstandene, hölzerne Relieffiguren
von Christus, Maria, Josef, Anna, Joachim und Elisabeth.
Seitenaltäre
Die
beiden Seitenaltäre wurden 1752-55 von J.Buosinger neu in Stuckmarmor
gestaltet. Ihre Antependien und Ausstattungen - die Hauptfiguren St.Jost
und Maria in den Muschelnischen sowie die Erzengel Raphael und Michael
in den Aufbauten - stammen von den Vorgängeral-tären.
Sonnenuhr
Obwohl es
schon längst am Turm eine Uhr gab, wurde 1751 bei der Neugestaltung der
Fassaden beim Sakristeianbau eine Sonnenuhr angebracht, deren in feiner
Sgraffiti-Technik geschaffen wurde.
Stichkappengewölbe
Ist die in die Rundfläche
eines Gewölbes einschneidende, z. B. über einem Fenster eingewölbte
aufsteigende Kappe.
Stichbogengewölbe
Auf zwei
Gesimsen abatellende, bogenförmige Raumdecke, deren gewölbte Rundung ein
Kreissegment von weniger als 180° beschreibt.
Stuckmarmor
Vom Stuckateur mit
marmoriert eingefärbtem Stuck meist im 17./18.Jahrhundert hergestellte
Marmorimitationen, die in Form des Scagliola vollvolumiges Imitat
verkörpert. |
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T
Tabernakel
Er wurde - in überschwänglichem
Rokokostil von Urs Fluder geschaffen - 1758 nachträglich in den barocken
Hochaltar integriert. Der darauf stehende Pelikan, der die tote Brut mit
seinem Blut zum Leben erweckt, bezieht sich auf den Tod Christi und
passt thematisch zur darüber befindlichen Pietadarstellung.
Torbogen
Das um
1630 gegen das Sigristhaus hin gebaute, mit einem geschweiften Dächlein
überspannte Steinportal zeigt ein mit barocker Ornamentik umgebenes
Luzerner Wappen und bildet nebst der westseitigen Treppe die einzige
Zugangsmöglichkeit zur Kirche.
Tortschen
So
werden die beiden am Kommunionbank befestigten, für Prozessionen
dienenden Kerzenstangen bezeichnet, die 1629 vermutlich von Hans Ulrich
Räber gefertigt wurden und zwei Leuchterengel als Kerzenhalter
aufweisen.
Türbänder
Am innern
Türblatt angebracht verbinden sie die Türe mit den in der Wand
befestigten Zargen und gewährleisten das Drehen der Türe. In Blatten
sind an den Chortüren schmucke spät-gotische Türbänder angebracht.
Türen
Eine
Spezialität bilden die 6 Kirchentüren: das Hauptportal und die
Seitentüre beim Turm sind als Eingang bestimmt; die beiden Türen im Chor
und die zwei Türen der Seitenkapelle Nord dienten für Prozessionen mit
dem Allerheiligsten rund um die Kirche.
Turm
Der untere
Teil geht auf die Kirchenerweiterung von 1490-1511 zurück. Der
Glockenbereich mit den vier rundbogigen Schallöffnungen und der Kuppel,
deren Form „welsche Haube“ genannt wird, entstand 1640.
Turmkugeln
Zur
Turmbekrönung gehörende, vergoldete, runde Metallkapseln, welche die
Vollkommenheit symbolisieren und traditionellerweise Zeitzeugnisse
(Berichte, Bilder, Münzen usw.) aus der Zeit der Erstellung bzw. der
letzten Renovation enthalten. |
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U
Umfassungsmauer
Seit 1543 bestehende, zeitweise
mit Brücke zur Kaplanei versehene, befestigte Umfriedung der Kirche und
des sie umgebenden Areals, welches nur durch zwei Öffnungen -
Treppen-aufgang und Torbogen - betreten werden kann.
Uhr
Die aktuelle
Uhr wurde 1800 eingebaut, 1841 teilerneuert und 1975 mit elektrischem
Schlagwerk versehen. 2010 wurden die Uhrenanlage und das Schlagwerk
revidiert und auf ein neues elektronisches Steuersystem umgebaut.
altes Uhrwerk
Das
wohl ursprüngliche Uhrwerk (1659), dessen Gewichte die Jahreszahl 1738
tragen, ist restauriert. Zusammen mit dem seit der Freilegung der in
Sgraffito-Putztechnik nicht mehr benötigten blechernen Zifferblatt
(1800) ist es in der Remise als Kunst am Bau aufgestellt.
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V
Verkündung Mariä
Von Johann Sebastian Schilling
1752 direkt auf den Putz des Chor- oder Trimphbogens gemaltes Gemälde
mit einer Verkündigungsszene.
Verlustmeldungen
Leider gab es immer wieder Verluste von Ausstattungsgegenständen.
Zuletzt wurden 1988 bei einem Einbruch vier silbergetriebene
Kerzenstöcke und 2009 eine Votivpuppe gestohlen.
Vermählungskapelle
Die 1647 entstandene, südliche Seitenkapelle wird so bezeichnet, weil in
der Bogennische hinter dem Altar eine aus 10 Plastiken bestehende, von
Hans Ulrich Räber geschaffene Figurengruppe steht, welche die Vermählung
von Maria mit Josef darstellt.
Voluten
Aus dem Französischen abgeleiteter
Ausdruck für ein mit Schneckenformen (Spirale) verziertes Bauelement,
deutsch als Schnörkel oder Rollwerk bezeichnet.
Volutenkonsole
Aus der Mauer hervortretendes
Tragelement für Figuren oder Bauteile, das eine schneckenförmige
Gestaltung aufweist.
Vorsatzgemälde
Auf zum Abdecken der Reliquiare angepasste Holztafeln gemalte Gemälde.
Vorzeichen
Mit
toskanischen Säulen und Rundbogenarkaden gestaltete Halle vor dem
eigentlichen Kircheneingang. Im Vorzeichen befinden sich die Gräber der
langjährigen Kaplane Franz Bieri und Josef Lang.
Votivbilder
Bezeichnung für die unter der Empore angebrachten, mit Text versehenen "Bildtäfeli",
die von wallfahrenden Leuten aufgrund ihres Gelübdes (lateinisch: "ex
voto") für die erbetene oder erhaltene Hilfe gestiftet wurden. |
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W
Wandpilaster
Bezeichnung für säulenförmige
Pfeiler, die nur wenig aus der Wand heraustreten und wie Säulen in
Basis, Schaft und Kapitell gegliedert sind.
Wandmalereien
Es gibt nicht nur sechs
Jost-Lebensszenen, die sich hinter den Tafeln des heutigen Bilderzyklus
an den Seitenwänden des Kirchenschiffs befinden und bei Führungen
gezeigt werden. 2011 wurden unter dem Putz in der unteren Sakristei
umfangreiche Fragmente ornamentaler Wandbemalungen gefunden und
freigelegt.
Wallfahrt
Die
1391 gebaute Jost-Kapelle wurde von vielen Pilgern besucht, so dass sie
um 1511 auf die doppelte Grösse erweitert und auch eine Kaplanei für die
Wallfahrtspriester gebaut werden musste. Ex-Voto-Gegenstände aus dem
16.-20. Jh. erinnern an die vielfältige Jost-Verehrung durch Wallfahrer.
Wappen
Am
Triumphbogen, im Deckenstuck, auf den Zyklusbildern, Wappenscheiben und
in der Sakristeidecke finden sich Wappen, womit Kirchenpfleger oder
Spenderfamilien ihren Dienst für die Jost-Kirche verewigten.
Waschhaus
Seit
1664 besteht ein Waschhaus neben der Kaplanei, das auch den Pilgern zur
Verfügung stand. Der Neubau von 1767 dient heute als Garage.
Weihrauchfass
Zum Kirchenschatz gehört ein silbergetriebenes Weihrauchfass mit dazu
passendem Schiffchen, das mit Voluten und Blumenmotiven verziert ist und
ca. Mitte 17. Jh. geschaffen wurde.
Weihrauchfass
Zum
Kirchenschatz gehört ein silbergetriebenes Weihrauchfass, mit dazu
passendem Schiffchen, das mit Voluten und Blumenmotiven verziert ist und
ca. Mitte 17.Jahrhundert geschaffen wurde. |
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X |
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Z
Zepter
Das Zepter und die Krone, als von ihm abgelehnte Insignien der Macht,
finden sich auf den meisten Jost-Darstellungen zu seinen Füssen.
Zifferblatt
Das Zifferblatt am Turm bestand ursprünglich als Gemälde (1659), später
als Sgraffito (ab 1751 oder 1757), im Laufe des 19. Jh. als
Blechkonstruktion und seit 1960 wieder als Sgraffito-Ausführung. Das
alte Blechzifferblatt ist in der Remise mit dem alten Uhrwerk
aufgestellt.
Zwingsarchiv
Die obere Sakristei diente laut einem Schreiben von 1793 als
Zwingsarchiv. Heute wird die ‚Zwingslade‘, wie die Truhe mit den
Zwingsdokumenten genannt wird, beim jeweiligen Präsidenten des Zwings
Blatten aufbewahrt.
Ziegel
Laut der Jahresrechnung von 1751 war die Jost-Kirche ursprünglich mit
Schieferplatten eingedeckt. 1772 war eine umfassende Dachsanierung nötig
und zwar wohl mit Ziegeln, da über das verwendete Material nichts
dokumentiert und später nur noch von Ziegeln die Rede ist. |
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